Dienstag, 1. Mai 2012

Was bisher geschah

Als Einstieg erstmal ein Hinweis:

Da ich einen Teil der Einträge rückdatiert schreibe, bitte nicht wundern, wenn in folgenden Posts Teile dieser Einleitung wiederholt werden.

Hier dann die doch nicht so kurze Einleitung was bisher geschah:

Eigentlich hatte ich 2009 schon mit dem Gedanken gespielt, ein Haus zu bauen.
Eigentumswohnungen haben mich nie so richtig interessiert, da man nie etwas wirklich eigenes besitzt und bei vielen Entscheidungen der Eigentümergemeinschaft unterworfen ist.
Reihenhäuser dagegen sind mir zu spießig. Die Wohnungen, die ich bis dahin gemietet hatte, lagen immer in direkter Nachbarschaft zu irgendwelchen Reihenhausanlagen. Wenn ich die Eigentümer am Wochendende in ihren 25m² Gartenparzellen beobachtet habe - umringt von ihren Nachbarn – habe ich immer gebetet mal nicht so enden zu müssen. Also entweder ganz oder gar nicht.
Nach der letzten Mieterhöhung war ich dann auch schon fast bei 1000€ Warmmiete angekommen – für das Geld sollte man doch fast schon in der Lage sein, einen Haus-Kredit zu finanzieren.
Damals war ich mit meinem Schatz aber „erst“ 3 Jahre zusammen und ich habe mich damals noch schlau gemacht, wie es aussieht, so etwas allein zu stemmen – aber bei den Grundstückspreisen im Umland von Darmstadt nicht wirklich machbar…
Inzwischen sind wir im verflixten siebenten Jahr und irgendwie hat es die Frau geschafft, es so lange mit mir auszuhalten. Schatz: „Respekt!“


Irgendwie habe ich es geschafft, sie mit der Hausbau-Idee zu infizieren.
Zu zweit sieht das natürlich schon weitaus besser aus.
Da die Kreditzinsen im Sommer 2012 auf ihrem historischen Triefststand waren, war ja allenthalben zu lesen: „Wer jetzt nicht baut ist selbst schuld“. Irgendwann war ich es dann auch leid und ich habe mal die Finanzlage gecheckt, wieviel Kredit wir uns denn leisten könnten und ob wir so viel auch bekommen würden.

Prinzipiell gar nicht schlecht, wenn da nicht die unverschämten Grundstückspreise im Darmstädter Umland wären. Also musste erstmal ein bezahlbares Grundstück gefunden werden.
Ursprünglich wollten wir ein 560m² großes Grundstück in Spachbrücken (Ortsteil von Reinheim) kaufen, allerdings hätte selbiges schon mit 115k€ zu Buche geschlagen.
Durch Zufall haben wir über Verwandtschaft von Sabrina erfahren, dass in Hassenroth ebenfalls Grundstücke zum Verkauf stehen. Wir hatten dort vorher zwar schon welche im Internet gefunden und angeschaut, doch von denen, die in diesem Neubaugebiet noch übrig waren, hatte uns keins gefallen. Diese, um die es diesmal ging, lagen aber am anderen Ende des Ortes - kein Neubaugebiet, alle mit leichter Hanglage. Hat mir schon mal sehr gut gefallen. Das 100% perfekte Grundstück wird es wohl nie geben, aber das oberste war schon mal ziemlich nah dran.
Das Grundstück liegt so, dass man die gebotene Aussicht vom Nachbarn prinzipiell nicht zugebaut bekommen kann. (Solange er sich an den Bebauungsplan hält und kein Hochhaus baut.) Wie schon gesagt, hat mir dieses von allen bis dahin angeschauten, am besten gefallen.
Sabrina fand es auch gut, war aber anfangs noch skeptisch, weil Hassenroth doch etwas weiter weg vom Schuss ist und im Dorf doch ziemlich tote Hose herrscht, z.B. keinerlei Einkaufsmöglichkeiten o.ä. vorhanden sind. Sprich: Ohne Auto ist man erschossen. Da meinereiner aber von’s Dorf kommt (wie der Preuße sagen würde), bin ich sowas gewohnt und finde das weniger schlimm. Klar, verglichen mit Dieburg, wo wir momentan noch wohnen, ist das schon ein Rückschritt, aber 50000 gesparte Euros.....
Also mit dem Besitzer des Grundstücks in Verbindung gesetzt und es erstmal für uns reservieren lassen.
Da wir uns zum damaligen Zeitpunkt noch nicht für einen Hausanbieter entschieden hatten, wollte ich eigentlich erstmal das Grundstück kaufen und anschließend einen Hausanbieter suchen.
Eigentlich...
Ein Anruf bei der DiBa, über die wir ursprünglich finanzieren wollten, ergab aber relativ ungünstige Konditionen für den Fall dass man nur ein Grundstück (ohne Haus) finanziert. Hmm...
Am 23.09. waren wir auf der Baumesse in Hofheim Wallau - hauptsächlich um Ideen für den Hausbau zu sammeln. Dort war auch ein Stand der FiBA Immohyp, über die wir nun unsere Finanzierung abwickeln.
Der gute Mann vom Messestand hat uns dort gleich mal aufgeklärt. Erster Kommentar nach Schilderung der Sachlage: “Das könnt ihr vergessen - so wird das nix.”
Die Bank verlangt ja für die Gewährung eines Kredits Sicherheiten. Bei Immobilienkrediten ist das eine Hypothek oder auch Grundschuld, die im Grundbuch eingetragen wird. Siehe auch http://de.wikipedia.org/wiki/Grundschuld. Die Bank erhält normalerweise eine Grundschuld ersten Ranges.
Will man dann später den Hausbau separat finanzieren, gibt es das Problem, dass ja bereits eine Grundschuld eingetragen ist und die neu einzutragende Schuld dann nur noch zweiten Ranges, etc. sein kann.
Kommt es zu finanziellen Schwierigkeiten, kann die Bank ihre Außenstände über eine Zwangsversteigerung ausgleichen. Der daraus erzielte Gewinn wird aber in der Reihenfolge der Ränge im Grundbuch ausgeglichen,
d.h. wenn es schlecht läuft, bleibt für die Gläubiger auf den niedrigeren Rängen nix übrig. Also finanzieren die Banken nur, wenn sie als Sicherheit eine Grundschuld ersten Ranges eingetragen bekommen. Das Haus also später erst zu finanzieren, dürfte somit schwer werden. Wieder was gelernt.
Hieß also im Klartext für uns: Hausanbieter suchen und dann Finanzierung komplett abwickeln.
So hatte ich mir das nicht vorgestellt - aber war halt nicht zu ändern. Also mussten wir uns dann doch kurzfristig für einen Hausanbieter entscheiden.

Die Entscheidung für ProHaus fiel letztendlich durch die Empfehlung unseres Finanzberaters. Laut seiner Erfahrung gab es mit Bauprojekten von ProHaus die geringste Nachfinanzierungsquote, d.h. die Berechnung der zu erwartenden Kosten, insbesondere die zu erwartenden Baunebenkosten lag bei ProHaus am ehesten in einem realistischen Rahmen. Obwohl wir mit dem Bauen noch nicht angefangen haben, kann ich das nach diversen Recherchen im Internet auch bestätigen. Wir hatten bei vielen anderen Anbietern das Gefühl, dass die Kosten absichtlich heruntergespielt wurden, um uns zur Vertragsunterschrift zu bewegen. Aussagen dass man mit 20T€ an Nebenkosten schon hinkommt, halte ich jedenfalls für extrem unrealistisch.

Wir hatten im Vorfeld ein Lastenheft und einen Wunsch-Grundriss erarbeitet. Mit diesen Angaben habe ich versucht, per Mail Angebote einzuholen. Die Resonanz darauf war ziemlich ernüchternd. Entweder gab es keine Antwort oder nur die Auskunft, dass Angebote nur bei einem persönlichen Treffen / Gespräch gegeben werden können oder die Angebote spiegelten überhaupt nicht unsere Wünsche wieder. Als Antwort auf eine detaillierte Anfrage erwarte ich nicht, dass mir der Berater lediglich Standard-Angebote schickt, die man sich auch selbst auf der Webseite des Anbieters herunterladen kann.
Wir waren natürlich auch noch persönlich bei anderen Anbietern vorstellig - wenn ich dann aber ein “unschlagbares” Angebot, das mit Hinweis auf die kürzlich gestiegenen Baukosten zurückdatiert werden soll, um noch in den Genuss, der alten, niedrigen Preise zu kommen, sofort unterschreiben soll, dann stäuben sich mir die Nackenhaare. Meist wird dann auf die Rücktrittsklausel verwiesen, dass man ja innerhalb von 14 Tagen ohne Angabe von Gründen vom Vertrag zurücktreten kann. Wenn man dann den ach so harmlosen Vertragstext haben möchte, um ihn von einem Anwalt prüfen zu lassen, wird plötzlich zurückgerudert. Kommentar: “Jaaa, der Anwalt wird immer etwas am Vertrag finden, was er zu beanstanden hat. Das geht leider nicht.” Hmm, mit sowas disqualifiziert sich der Anbieter bei mir gleich völlig, ganz egal wie sympathisch der Verkäufer oder wie günstig das Angebot auch immer ist. Meine Vermutung ist, dass die Rücktrittsklauseln dann wohl doch die eine oder andere Regressforderung beinhaltet... Nur eine Vermutung - beweisen kann ich das nicht.
Bei Prohaus gabs das jedenfalls nicht. Ich habe zwischenzeitlich schon einige Baublogs verfolgt. Abgesehen von (meiner Meinung nach) Kleinigkeiten, scheint die Zufriedenheitsrate bei ProHaus ganz gut zu sein.

Alles weitere jetzt im Blog - hoffe dass man auch rückdatiert bloggen kann. Mal schaun, wie ich mich als Newbie so anstelle.

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