Dienstag, 24. Dezember 2013

Der Teufel und seine Großmutter - zweiter Teil

Mitte Dezember traf die zweite Stellungnahme zu unserer Antwort auf die erste Stellungnahme von ProHaus ein. Kurz gesagt, wird sich eine Klage wohl nicht vermeiden lassen. ProHaus geht nach wie vor davon aus, dass wir die Undichtigkeiten des Kellers selbst verursacht haben. Dass mir nicht ganz klar ist, wie wir das mit den 5cm langen Nägeln in der Perimeterdämmung geschafft haben sollen, hatte ich ja im letzten Post zu diesem Thema ja schon geäußert. Dass sich ProHaus ob der zu erwartenden Kosten davor drücken würde, war ja zu erwarten.


Hier wieder zwei Zitate:

"1. Undichtigkeit des Kellers
Zunächst einmal möchten wir klarstellen, dass das von Ihnen eingeholte Bodengutachten nicht den Lastfall „drückendes Wasser“ ausweist, sondern hiernach lediglich mit zeitweise aufstauendem Sickerwasser zu rechnen ist. Wegen der im Bodengutachten ausgewiesenen Feuchtigkeitsbelastung führten wir den Fertigteilkeller als „weiße Wanne“ nach der WU-Richtlinie aus."

Das würde ich jetzt mal stark bezweifeln wollen. Für die weiße Wanne hatten wir uns bereits vor dem Vorliegen des Bodengutachtens entschieden. Da ich unbedingt mit Keller bauen wollte, haben wir die Angebote für den "Worst-Case" eingeholt, nach dem Motto, wenn das Haus mit Keller als weiße Wanne im Budget liegt, können wir uns den Keller als schwarze Wanne auch leisten. 
Wenn von Vornherein nur von zeitweise aufstauendem Sickerwasser die Rede gewesen wäre, hätte man uns bestimmt eine schwarze Wanne verkauft - für deren Auftrag wir wahrscheinlich selbst verantwortlich gewesen wären - das ist im Gewährleistungsfall günstiger für Gussek & Wolts ;-)

Die Wahrscheinlichkeit ist zwar gering, aber falls hier Bauherren mitlesen , die auch einen Keller von Gussek & Wolts und den Lastfall zeitweise aufstauendes Sickerwasser haben, würde mich interessieren, wie der Keller abgedichtet wurde.

"2. Vollflächige Verklebung der Perimeterdämmung
Am 06.06.2013 nahmen Sie den Keller sogar als ordnungsgemäß und mangelfrei ab. Das Protokoll dieser Abnahme enthält ausdrücklich die Überschrift „Abnahmebericht Gründung“, sodass Sie mit Ihren Unterschriften den von uns erstellten Keller abgenommen und nicht bloß das Vorliegen der Liefervoraussetzungen für das Haus bestätigt haben."

Komisch, erstmal klingt "Abnahmebericht Gründung" für mich einfach nicht nach "Abnahmebericht Keller" und außerdem habe ich Herrn Göker bei diesem Termin auf die Probleme mit der Perimeterdämmung hingewiesen. Sein Kommentar war, dass ich ihn nicht mit Dingen belästigen soll, die er nicht zu vertreten hat. Solche Probleme solle ich gefälligst direkt mit G+W klären. Er sei nur hier um die Voraussetzungen für das Stellen des Hauses nächste Woche zu überprüfen. (Die mit 2,5cm Höhendifferenz der Kellerdecke eigentlich auch nicht gegeben waren).


Soviel zum Thema Katastrophen & Co, hier jetzt das Update, was wir in der Zwischenzeit sonst noch so getrieben haben.

Mittlerweile haben wir es geschafft das Kinderzimmer 2 wieder (fast) frei zu räumen, so dass der Spitzboden gut gefüllt ist.


Wer kennt ihn nicht, den Ladungssicherungs-Hasen? Hier als Schutz des Innenraums der Mikrowelle. (Ich wollte den Drehteller und die restlichen Ausrüstungsgegenstände nicht anderweitig unterbringen, da wir die später unter Umständen nie wieder finden werden.












Wir müssen auf jeden Fall zusehen, dass wir die Bodentreppe einbauen, bevor wir mit dem Spachteln und Schleifen des Gipskartons anfangen, in der Hoffnung, dass die Sachen oben nicht so doll einstauben.

Ein weiteres Projekt: Podest für den Ausbau des Treppenaufgangs. Die 25mm OSB-Platten waren mit 15€ pro m² vielleicht etwas teuer, aber sonst kann ich nur raten zum Holzkauf zu einer Holzhandlung zu fahren, da Balken etc. dort zum einen wesentlich günstiger und die Auswahl auch wesentlich größer als im Baumarkt ist.






 Die letzten beiden Platten habe ich klappbar montiert, so dass das Podest erstmal aufgebaut bleiben kann und wir trotzdem die Treppe weiter benutzen können.


Zugeklappt ergibt sich eine stabile Fläche, auf der auch zwei Personen gemeinsam arbeiten können.

Mittlerweile haben wir jetzt auch im OG die Dampfbremse überall an der Decke. Abgeklebt ist noch nicht überall, da uns das Eurasol ausgegangen ist. Obwohl ich für den Spitzboden nochmal 100m² Folie gekauft habe (die gelbe), hat es trotzdem nicht gereicht so dass ich für das OG nochmal 50m² gekauft habe. Auch wieder ein Artikel, den man eigentlich nicht im Baumarkt kaufen kann. Die Folie, die ich im Bauhaus gekauft habe, wo sie mit 37€ für 50m² noch am günstigsten war, war immer noch doppelt so teuer, wie auf ebay, dafür aber nur halb so dick... Die neue Ladung Eurasol habe ich über ebay besorgt, da ich keinen Bock hatte im Baumarkt irgendwelche Phantasiepreise dafür zu bezahlen.

Die nächste Kniffel-Ecke: die Elektroverteilung in der Flur-Wand zur Ankleide. Da im OG der Großteil der Kabel innerhalb der Decke, also hinter der Dampfbremse verläuft, muss der Durchgang der Kabel durch die Dampfbremsfolie irgendwie abgedichtet werden. Die einzig halbwegs umsetzbare Idee, war die Kabel in eine selbstgebastelte Manschette zu packen und diese dann abzudichten. Dazu habe ich ein Stück HT-Rohr längs aufgeschnitten und nach dem Einfädeln des Kabelstrangs mit Rohrschellen verpresst. Die Zwischenräume zwischen den Kabeln habe ich (versucht) mit 2K Kleber abzudichten, den ich von oben hineingegossen habe. Ist mit Sicherheit nicht tiefseetauglich, wird aber den Luftaustausch hoffentlich genügend bremsen.







OK, schön ist anders, aber Hauptsache halbwegs dicht. Das Rohr links im Bild geht komplett durch die Decke hindurch und ist für die nachträgliche Verlegung von Kabeln vom Verteiler zum Spitzboden vorgesehen.

Für die Abdichtung der Dachentlüfter habe ich EPDM-Manschetten besorgt. Braucht man nicht unbedingt, erleichtert das Abkleben aber ungemein. (hier natürlich noch nicht abgeklebt)


Man soll es nicht glauben, aber wir haben tatsächlich noch vor 2014 geschafft, ein paar Gipskartonplatten anzubringen. Mittlerweile sind alle Drempelwände im OG verkleidet und die Lattung für die Dachschrägen ist fast überall dran.





Das Anbringen der "klappbaren" Gipskartonteile an den Fensterlaibungen war auch eine Erfahrung für sich. Zwischen Fenster und Laibung ist ein Spalt. Laut Ausbauberater soll man die Dampfbremse so zuschneiden dass sie etwas überlappt und die Folie mittels der Gipskartonplatte in den Spalt pressen. Der innen überstehende Teil wird dann mit dem Cuttermesser bündig abgeschnitten und zum Schluss kommt eine Acrylfuge darauf. 
Soweit die Theorie. Die erste abgeschnittene Platte war zu kurz (nicht tief genug). Die Laibung ist zwar 12cm tief. Für die korrekte Breite muss man ja noch die Dicke der Gipskartonplatte selbst dazu rechnen. Typischer Anfängerfehler ;-). Die zweite Platte haben wir beim Anbringen gekillt, da die Fuge nur ca. 9mm breit ist, der Gipskarton mit zwei Lagen Folie aber 9,8mm...
Der dritte Versuch war dann endlich erfolgreich. Ich habe die Folie soweit abgeschnitten, dass sie nur innen an der Laibung anliegt und nicht um die Gipskartonplatte herumführt. Den hinteren Teil der Fuge habe ich mit Alfa DS100 gefüllt, obwohl das wahrscheinlich Overkill ist, da das auch ohne dicht ist. Richtet aber mit Sicherheit keinen Schaden an.




Die erste mit Rigips beplankte Wand... Wirkt doch gleich ganz anders.

Das war jetzt definitiv der letzte Post für 2013. Ich wünsche allen Lesern meines Blogs ein frohes stressarmes und erholsames Weihnachtsfest und einen guten Rutsch!

Montag, 2. Dezember 2013

Umzugs-Stress

Wie im letzten Post bereits angekündigt, waren wir in der letzten Woche nicht mehr mit dem Ausbau beschäftigt, sondern haben den Umzug am Samstag vorbereitet. Sabrina hat schon seit letztem WE Urlaub und hat die Tage vornehmlich mit Kartrons packen verbracht. Von meinem Jahresurlaub ist fast nix mehr übrig, so dass ich nur am Freiatg frei nehmen konnte. Trotz Vorbereitung hat der Umzug am Samstag wesentlich länger gedauert, als geplant. Wenn man von 108m² auf 45m² umziehen muss, bleibt einem nix anderes übrig, als einen Großteil der Möbel zu zerlegen und für die Einlagerung halbwegs gescheit zu verpacken. Dazu kam dann noch die logistische Herausforderung, jedes Mal entscheiden zu müssen, wo welches Teil hin muss, sprich: Haus/Keller, Haus/Spitzboden, Übergangswohnung oder Scheune. Was dem ganzen noch die Krone aufgesetzt hat, war die Tatsache, dass unser Nachmieter für die Wohnung in Dieburg während unseres Auszugs bereits eingezogen ist. Stress, den ich mir kein zweites mal antun möchte... Der einzige Trost an der Sache ist, dass viele Dinge jetzt halt schon im Haus sind und unser endgültiger Umzug ins Haus dann eine Nummer kleiner ausfällt.


  Dieburg, am 26.11. Der Benjamini auf dem Bild hat vorerst Asyl bei einem Freund von mir bekommen, da er für die Übergangswohnung viel zu groß ist und auf den Bau wohl auch schlecht kann...

Der Großteil der Kartons, die hier auf den Bildern zu sehen sind, wurden schon unter der Woche von Sabrina an die entsprechenden Zielorte gebracht.


Eigentlich wollten wir die Sachen, die eingelagert werden sollen, gleich auf den Spitzboden schaffen, aber die Zeit war am Schluss so knapp, dass wir sie erstmal im Kinderzimmer 2 geparkt haben.

Eigentlich hat der Umzug bis Sonntag gedauert, da wir die letzte Fuhre für Hassenroth erst am Sonntag Morgen ausgeladen haben. Anschl gings dann zu unserem Scheunen-Stellplatz und danach nochmal nach Dieburg, da im Keller der Ex-Wohnung immer noch einige Sachen von uns waren.

An dieser Stelle herzlichen Dank an Christian und Sebastian für die tatkräftige Unterstützung!!!

Unsere Übergangswohnung ist an sich nicht schlecht, hat aber zwei dicke Haken: Es gibt weder Internet, noch Fernsehen (analoges Kabelfernsehen bezeichne ich nicht als selbiges). Internet ist nicht mal über Funk machbar. Mit D2, O2 und EPlus hat man gar keinen Empfang. Ich habe glücklicherweise noch eine Congstar SIM, aber D1 reicht nur zum telefonieren. Datenmäßig gibt es nur Edge (ich bezeichne das E im Telefondisplay immer als Kürzel für Elend langsam), aber selbst das funktioniert nicht, da meist nur ein bis zwei Balken Feldstärke angezeigt werden. Ich habe versucht einen neuen Treiber für das in meinem Laptop verbaute UMTS-Modem runterzuladen (über einen USB-Surfstick - wollte mal sehen, ob die im Laptop vebaute Antenne einen besseren Empfang hat). Der Treiber war 4MB groß - der Download brach nach 25min (55%) mit einem Netzwerkfehler ab...

Heißt im Klartext: Das ist vermutlich der letzte Blog-Eintrag für dieses Jahr. Notfalls haben wir zwar in Hassenroth super UMTS Empfang, aber ich glaube nicht, dass ich anfangen werde, von der Baustelle aus zu bloggen. Ich werde evtl mal mit Außenantennen experimentieren, aber ehrlich gesagt haben wir für so n Sch... eigentlich keine Zeit, wir wollen ja irgendwann mal wieder was am Haus machen.

In diesem Sinne: Frohes Fest und n guten Rutsch!

Sonntag, 24. November 2013

Ermittlung der Länge X

Der letzte Post ist schon länger her. Mittlerweile komme ich kaum noch zum Bloggen, da wir momentan schon mehr oder weniger im Umzugs-Stress sind. Mehr dazu im nächsten Beitrag.

Was hat sich seit dem letzen Posting getan?

Man soll es nicht glauben, aber entgegen meiner Befürchtung hat ProHaus uns tatsächlich die fehlenden Teile für die Fußbodenheizung in der Abstellkammer geliefert. Keine extra Zahlung - komplett (also 65m Rohr, Erweiterungen für die Heizkreisverteiler, Stellmotor und Thermostat).

Da das Wetter am 09.11. gut war, haben wir den Tag genutzt und die Fallrohre für die Regenrinne montiert. Die Anleitung dazu aus dem Ausbauordner ist "lustig": "Vor der Montage ermitteln Sie die genaue Länge x des Fallrohrs, wie in Abbildung 0-4 dargestellt". OK. Wie ermittle ich die Länge? Hmm. Ausmessen! Echt? Wäre ich nie drauf gekommen. Wat n Glück, dass es die Anleitung gibt.





Vielleicht wollte ja jemand die Anleitung von Lindab übernehmen, da steht nämlich tatsächlich drin, wie man die Länge des Zwischenstücks ermittelt, wenn man die zu überbrückende Höhendifferenz (H) und den Abstand der Regenrinne von der Hauswand (U) kennt. Nachlesen kann man das hier.


Gefunden habe ich die Anleitung hier. Nebenbei erfährt man hier auch, warum die Rohre nicht mit einem Winkelschleifer geschnitten werden sollen. Die Lindab Variante ist sicher etwas günstiger als eine Dachentwässerung aus Titanzink, dafür sieht das metallic glänzende Fallrohr von Lindab aber schicker aus.


Allerdings gibt es auch hier mal wieder einen Wermutstropfen: Laut BLB reicht das Fallrohr bis zur Unterkante Außenputz. Leider wieder nur eigentlich, da die gelieferten Fallrohre 2,5m lang sind. Unser Haus hat einen erhöhten Kniestock und deshalb "hängt" der Traufkasten höher, weshalb 2,5m halt eben nicht reichen. Ich habe allerdings keinen Bock, mich deshalb wieder mit ProHaus rumzustreiten. Die FB-Heizungsteile sind zwar auch nachgeliefert worden, von anstandslos kann da aber auch nicht dei Rede sein. Schließlich musste ich auch erst nachfragen, an welcher Stelle im Vertrag steht, dass die FBH doch nicht komplett ist.

Mit den Mängeln, die den Keller betreffen, werden wir sicher noch genug Ärger haben.
Was ich an dieser Stelle aber bezeichnend finde, ist die Tatsache, dass aus Nordhorn die höfliche Nachfrage kam, warum wir denn die Rechnung für das Verputzen nicht bezahlen. Nachdem ich auf den Einbehalt für die Mängelbeseitigung verwiesen habe, wurde kein Protest geäußert und bis heute kam noch nicht einmal eine Mahnung dafür. Laut meinem Anwalt wird üblicherweise trotzdem gemahnt, völlig wurscht, ob die Ansprüche berechtigt sind oder nicht. Sollte ProHaus hier doch aus der Masse herausstechen? Kann ich mir nicht vorstellen, aber ich lasse mich gerne eines Besseren belehren.
Zum Thema Mängelanzeige Keller muss ich noch berichten, dass wir zur Stellungnahme von ProHaus (siehe "Der Teufel hat seine Großmutter erschlagen...) Stellung genommen haben. Ich kann das jetzt hier nicht ausführlich schreiben - der Post wird eh schon viel zu lang, nur so viel: Dass wir die Abdichtung der Fugen des Kellers beim Anbringen der Noppenbahn beschädigt haben, dürfte absoluter Quatsch sein. Des Weiteren versucht ProHaus die verminderte Dämmwirkung der hinterspülten Perimeterdämmung mit einer Neuberechnung der Dämmwerte mit verringerten Werten kleinzureden, nach der die KfW-Kriterien trotzdem gerade so eingehalten werden. Unser Gutachter hat die Berechnungen überprüft und den Verdacht geäußert, dass lediglich Fantasiewerte eingetragen wurden, um die Grenzwerte gerade so einhalten zu können. Ein Nachweis, woher die Werte stammen fehlt nämlich...

Nichtsdestotrotz haben wir auch noch etwas im Haus gewerkelt.

Für die Dampfbremse im OG habe ich mich entschieden, zuerst die Aufdoppelungen / Abstandshalter an den Dachfenstern anzubringen und die Lattung dann hinter der Folie verschwinden zu lassen. Um die Ausrichtung halbwegs korrekt hinzubekommen, habe ich die ersten Gipskartonplatten zugeschnitten und die Ausrichtung damit überprüft. Die Abstände zu den Dachsparren waren teilweise so groß, dass ich mit den Latten und Justierschrauben, die auch für die Deckenlattung zum Einsatz kommen, eine "Unterkonstruktion" gebaut habe.




Alles passend zu justieren, war eine ganz schöne Fummelei, da die Sparren nicht nur "nen halben Kilometer weit weg", sondern auch noch schön krumm waren.

Fertig ausgerichtete Verkleidung. 

Anschließend wurden alle Zwischenräume brav mit Dämmwolle ausgestopft.

 Fertig mit Dampfbremse verkleidet, sieht es dann so aus.

Das gleiche in grün, ähh blau, für das Dachfenster der Ankleide.

Der nächste "Meilenstein": Hausanschlüsse. Da unser Versorger sich geweigert hat, die Anschlüsse zu legen, so lange das Gerüst noch steht, konnte dies jetzt erst erfolgen.

Freigelegte Stelle für die Mehrsparteneinführung. 

Graben für die Stromleitung.

Vor unserem Haus befindet sich ein "Strom-Highway". Sage und schreibe 6 Stromleitungen liegen unter dem "Bürgersteig" (oder hessisch: Trottoir, gesprochen: Trott-Wahr mit Betohnung of der ersten Silbe), mindestens zwei davon sind Hochspannungsleitungen.

MSH mit Strom- und Telefonkabel

Vorbereitungen für das "Anzapfen" der Niederspannungsleitung (Hochspannung beginnt erst ab 1000V)

Für die Herstellung des Abzweigs wird die Leitung nicht stromlos geschaltet, d.h. es wird unter Spannung gearbeitet. Deshalb auch das voll isolierte Werkzeug, Spezialhandschuhe und Gummi-Unterlage.

Vergrößertes Detail. Die Kabel werden über Schneidkrallen durch die Isolation hindurch mit der Hauptleitung verbunden.

Anschließend wird eine Form herum gelegt und mit einem Spezialharz vergossen.


Schwarz: Telefon, rot: Strom, Gelb (darunter): eigentlich Gas - da es in Hassenroth aber keinen Erdgasanschluss gibt, können wir den Anschluss für die Saugleitung der Zisterne verwenden.
Blau: Hauptwasseranschluss fehlt hier noch. Eigentlich sollte am selben Tag noch Wasser und Telefon angeschlossen werden. Der Wasseranschluss hätte auch fast geklappt, leider ist beim Absperren des Schiebers (der war offen weil unser Bauwasser am Wasseranschluss hing) das Gestänge gebrochen und deshalb musste doch noch die Straße aufgegraben werden, um den Schieber zu erneuern. Der Austausch ging aber ziemlich fix, d.h. der Schieber war bereits am nächsten Tag erneuert und zwei Tage später hatten wir auch unseren Wasseranschluss. Telekom hat natürlich nicht geklappt. Das Telefonkabel wurde zwar bereits ins Haus gelegt, den Anschluss macht die Telekom aber grundsätzlich selbst. (Der Stromanschluss wurde nicht selbst vom Versorger gemacht - die HSE vergibt die Aufträge dafür an Subunternehmer.)
Telefon haben wir bis heute noch nicht. Da wir auf der Baustelle erstmal kein Festnetz brauchen, mache ich da keinen Druck (bzw. habe ich momentan keinen Nerv dafür).




Da eh grade gebuddelt wurde, habe ich die Gelegenheit genutzt und das Rohr für den Sauganschluss der Zisterne freigelegt. Unser Tiefbauer hat sowohl das Wasserleitungsrohr, als auch das Leerrohr für den Sauganschluss der Zisterne bereits fertig bis zu Hausecke verlegt, so dass nur ein kleiner Teil wieder aufgegraben werden musste. Wir haben uns mit dem Verlegen des Saugschlauchs ziemlich beeilt, da wir nicht wussten, wann die Grube wieder verfüllt wird. Außerdem war auch ausnahmsweise mal gutes Wetter, so dass man draußen arbeiten konnte...

Alle vier Anschlüsse der MSH sind belegt. Den Druckminderer und Wasserfilter habe ich direkt im Anschluss montiert, da wir ja wieder Wasser im Haus brauchen. Die geschwungene Leitung ist das Provisorium für unser Bauklo. Das Schneiden der Kernbohrung war ne ziemliche Sauerei. Den Grundanstrich der Wand hätten wir uns sparen können. Naja - Sellerie.

Da unsere Bauwasserversorgung weggefallen ist, musste das Bauklo umziehen. Bei der Gelegenheit habe ich einen Boiler besorgt, da es bei der Kälte die momentan herrscht ziemlich ätzend ist, immer nur kaltes Wasser zu haben.

Zwei Tage später war die Straße wieder asphaltiert.

Die Gemeinde hat die Gelegenheit genutzt und auch  noch den Abwasserschacht erneuert. Der war nämlich auch ziemlich marode.

Die restliche Zeit haben wir dazu genutzt, den Spitzboden soweit fertig zu bekommen, dass wir am Ende des Monats diverses Umzugsgut einlagern können. Dem aufmerksamen Leser meines Blogs wird nicht entgangen sein, dass wir unsere Mietwohnung in Dieburg zum 30.11. räumen müssen. Für die Gelegenheitsbesucher hier nochmal die Links zu den Postings: http://btb-hassenroth.blogspot.de/2013/05/na-toll_28.html und http://btb-hassenroth.blogspot.de/2013/09/umzug.html.




Für den Spitzboden habe ich noch eine Rolle Dampfbremsfolie nachgekauft. Wir haben zwar noch fast zwei Rollen aus der Ausbau-Lieferung, aber 200m² werden für OG und Spitzboden nicht reichen. Beim Anbringen der ersten blauen Bahn hat man gleich gemerkt, wie stark der Raum sich verdunkelt, weshalb ich gelbe Folie besorgt habe.

Meine Eigenbau-Überströmventile für die KWL habe ich noch einmal geändert. Die Version mit den Plastik-Falzrohren hat sich als nicht praktikabel erwiesen, so dass ich jetzt glatte Plastikrohre verwende. Der Teil, der aus der Decke ragt, hat einen Durchmesser von 150mm, der dünnere Teil, der den Schalldämpfer und Luftfilter bildet, hat einen Durchmesser von 100mm.

G4 Filtervlies als Luftfilter und Schalldämmung


Auf dem Fußboden des Spitzbodens sieht das dann so aus. Die Rohre verschwinden später hinter einer Drempelwand, die ich später noch bauen werde.


Spitzboden fast fertig für die Einlagerung. Mittlerweile haben wir fast alles Ausbaumaterial in den Keller geräumt.

Die diversen Durchdringungen müssen noch abgeklebt werden.


Um den Dachentlüfter im Spitzboden anschließen zu können, musste ich den kompletten Fallrohrstrang vom Keller aus hochziehen. Dabei habe ich dann für diesen Strang gleich die Rückstauklappe mit eingebaut. Wir wohnen zwar fast ganz oben auf'm Buckel, so dass die Rückstaugefahr eigentlich gleich null sein sollte, aber man weiß ja nie. Eine einzelne Rückstauklappe kostet 56€, ist also noch halbwegs bezahlbar. Die Variante für den senkrechten Einbau kommt ohne Federn oder ähnliches aus. Die Sperrwirkung wird lediglich dadurch realisiert, dass die Klappe als Schwimmer gebaut ist, d.h sie schließt auch beim langsamen Anstieg des Pegels zuverlässig. Weiterer Vorteil der senkrechten Version: Die Gefahr dass das Rückstauventil durch Fäkalien oder anderes zugesetzt wird, ist nahe null. Nachteil: Diese Variante schützt nicht vor Ratten, die im Rohrsystem rumklettern. Bis jetzt kenne ich Berichte darüber aber auch nur aus dem Fernsehen.
Die Klappe hat noch einen weiteren Vorteil. Bis zur vollständigen Sanitärinstallation müsste man sämtliche Öffnungen des Rohrs verschließen, weil es sonst müffelt. Die Klappe hat eine manuelle Verriegelung, die ich erstmal geschlossen habe, so dass wir damit keine Probleme haben. Jede Wette, dass ich vegesse, die vor Inbetriebnahme zu öffnen und ich mich später wundere, warum wir ne Verstopfung im System haben... 
;-)

Die restlichen Arbeitstage sind für Umzugsvorbereitungen drauf gegangen. Mehr dazu im nächsten Post.