Montag, 24. März 2014

Ausbau Erdgeschoss

Letzte Woche hatte ich auch wieder drei Tage Urlaub, um den Bau weiter voranzubringen. Wir haben mit den Decken im Erdgeschoss weitergemacht und uns noch um diverse andere Kleinigkeiten gekümmert.

Obwohl die Traufseiten des Hauses über die Halogen-Spots in den Traufkasten beleuchtet werden können, haben wir uns entschieden, über der Eingangstür noch eine zusätzliche Lampe zu montieren. Auf der Giebelseite im Westen wollten wir sowieso (Wand-) Außenleuchten montieren. Die Kabel dafür haben wir bei der Verkabelung im Herbst mit verlegt. Für die Lampe über der Tür hatten wir noch keine Leitung. Da die Decke im Erdgeschoss noch nicht beplankt war, war es gottseidank kein großes Problem, noch ein Kabel zu verlegen.



Die Lampe über der Tür ist das gleiche Modell, wie für die Giebelseite (Philips Ecomoods Shades).



Da die Leuchte über der Tür über einen Bewegungsmelder aktiviert werden soll, die Lampe aber nicht mit integriertem Bewegungsmelder erhältlich ist und ein separater Sensor an der Wand nicht so schick ist, habe ich die Lampe mit einem Mini-BWM gepimpt.

Der kleine Knubbel links ist der Sensor. Das Einstellen war etwas fummelig, da die Elektronik in einem separaten Kästchen (im Lampengehäuse) sitzt. Also jedes Mal Leuchte ab, Einstellung ändern (über DIP-Schalter), Leuchte wieder dran, testen, Leuchte wieder ab... Egal - funktioniert!

Uns gefällt's.



Damit ich notfalls auch ein paar Platten alleine an die Decke bekomme, habe ich eine Deckenstütze besorgt.
Anstrengend, aber funktioniert.


Den Großteil der Deckenplatten haben wir aber gemeinsam montiert. Die Stütze ist bei der Montage aber trotzdem eine enorme Hilfe.

Bad EG





Flur

Abstellkammer


Für die Abluftventile in den Decken hatte ich ja bereits im Herbst Halterungen gebaut, die sich mittels Justierschrauben in der Höhe verstellen lassen. Damit war es nach dem Ausrichten der Deckenlatten kein Problem den Rand des Ventils genau auf die gleiche Höhe wie die Deckenplatten zu bekommen.
Damit der Kreisauschnitt genau passt, habe ich in der Mitte des Putzdeckels eine Schraube eingedreht. Dann muss man "nur" die Platte horizontal korrekt ausrichten und anschließend gegen die Spitze der Schraube pressen. Platte wieder abnehmen, Kreis um den Abdruck zeichnen, ausschneiden, et voila:

Passt wie Arsch auf Eimer.




Küche







Eine weitere Baustelle, um die wir uns gekümmert haben, war der Abwasseranschluss für die Spüle und der Anschluss für den Zentralsauger. Darum hat sich mal wieder Schwiegervater gekümmert. Als Klempner (im Ruhestand) brauche ich ihm nicht zu erzählen wie das geht. Das kann er auf jeden Fall besser und schneller als ich.




Durch das Loch in der Decke führen insgesamt drei Leitungen: Abwasser, Sauganschluss für die Sockeleinkehrdüse unter der Spüle und die Abluft des Staubsaugers. Da ich mir die teure Kernbohrung sparen will und der Keller eh nicht weit genug aus dem Erdreich herausschaut, muss die Abluft im Erdgeschoss durch die Wand nach draußen. Auch wenn die Passivhaus-Verfechter jetzt aufschreien werden, aber ich werde die schöne warme Luft des Staubsaugers nach draußen blasen. Der Staubsauger hat einen Dauerfilter, den man nicht wechseln muss. Dafür ist die Abluft nicht rein genug, dass ich sie im Haus haben will. Durch die KWL fällt zwar weniger Staub von draußen an, den meisten Staub produzieren die Bewohner des Hauses aber selbst. Das meiste sind Hautschuppen und Textilstaub. Wenn ich mir schon die Mühe mache, das wegzusaugen, dann möchte ich das nicht im Haus haben - auch nicht im Keller. Allerdings muss ich noch ein Signalkabel zur KWL verlegen, damit die abgeschaltet wird wenn der Sauger läuft. Andernfalls geht die garantiert auf Störung, wenn plötzlich 300m³/h mehr Luft von außen einströmt als über den Fortluftanschluss nach draußen geht. Laut Datenblatt sollte das kein Problem sein, da für einen raumluftabhängigen Kamin oder eine Dunstabzugshaube mit Abluft auch eine Abschaltung vorgesehen ist.


Bei der Gelegenheit haben wir gleich noch den "Frosti-Plus" von Kemper installiert. Sehr gute Montageanleitung und auch für Laien wirklich einfach zu montieren.


Weiterer Meilenstein: Wir haben das Zentralgerät für die KWL endlich aus seiner Verpackung befreit und fast alle für die Luftverteilung nötigen Komponenten im Technikraum montiert. Die Zuluftverteilung hatte ich ja parallel mit der Säule im Flur, über die die Luft für das OG läuft, breits montiert.

 Hinten: Zuluftverteilung für das Erdgeschoss (Mitte) und das OG (rechts), vorne: Abluft für das OG.

Die Außenluft ist noch nicht angeschlossen. Da der Erdwärmetauscher für die Außenluft ein Gefälle zum Haus hin hat, brauche ich noch einen Kondensatableiter. Sobald der da ist, wird dieser Anschluss auch noch nachgeholt.


 vorne im Bild ist der Abluftsammler für das EG (1x Kammer, 2x Küche, 1x Bad)

Die Bögen, die auf der ersten Bild zu sehen sind, habe ich erstmal wieder demontiert, weil sich sonst bis zum Anschluss der Flexrohre im EG zu viel Dreck darin fängt.

 links: Abluft EG


Alles in allem mal wieder eine sehr produktive Woche. Im Wohnzimmer muss nur noch die Decke beplankt werden, alle anderen Decken sind mittlerweile geschlossen. Dann geht es die nächsten Tage daran, die Sanitärinstallationen in den Bädern fertigzustellen. Es fehlen noch die Vorwände bzw. Abkastungen für die beiden Duschen und die Wanne, sowie die Rohrleitungsverlegung für die Heizung und die Wasserleitungen im Technikraum. Alle Leitungen, die bis jetzt hier zu sehen waren, sind nur provisorisch und kommen wieder weg. Später brauchen wir dann noch Hebeanlagen für das Abwasser im Waschkeller und im Technikraum.
Elektrik (Dosen setzen, etc.) muss auch  noch gemacht werden. Langweilig wird uns jedenfalls nicht. Mittlerweile schlaucht der Bau schon ziemlich. Da man aber langsam das Licht am Ende des Tunnels erahnen kann, bleibt die Motivation doch erhalten. Oder sind das wieder nur die Scheinwerfer des entgegenkommenden Zuges? ;-)

Mittwoch, 19. März 2014

Keller-Tetris

Seit vorletztem Dienstag hat sich wieder einiges getan. Ich habe wieder eine Woche Urlaub für den Bau genommen, so dass wir das Kapitel Rigips (zumindest an den Wänden) vorerst abschließen können. Gipskartonpaltten montieren gehört noch mit zu den Sachen die am meisten Spaß machen, weil man halt mal richtig sieht, was man geschafft hat. Das Blau der Dampfsperrfolie müssen wir jetzt nur noch von oben ertragen.

Als erstes haben wir uns um die Wanddurchführung für den geplanten Kamin gekümmert.
Vor die Wanddurchführung musste innen eine 75 x 75 cm große Feuerschutzplatte montiert werden (bestehend aus 4 Teilen).







Da die Brandschutzplatten 25mm dick sind, die angrenzenden Gipskartonplatten aber nur 9,5mm, standen wir vor dem Problem, wie wir die restliche Wand verkleiden. Ein 75cm großes Quadrat, was 15mm aus der Wand rausschaut, sieht halt doof aus. Wir haben uns entschieden, einen 1,80m breiten Bereich um den Kamin ebenfalls auf 25mm auufzudoppeln, den wir später mit Klinker-Riemchen in Schiefer-Optik oder ähnlichem verkleiden werden. Dafür habe ich 12,5mm starke GK-Platten besorgt, die wir ringsum doppelt beplankt haben.


Die erste Lage 12,5er Gipskarton.

Man soll's kaum glauben, aber die zweite Lage schließt tatsächlich bündig ab.

Für den Abschluss mit der Fensterlaibung habe ich eine einzelne Platte in den Spalt gesetzt, die ca 4cm breiter war, als nötig.

Diese Platte habe ich dann entlang der Kante von hinten eingeritzt und abgeschnitten. Der "Trick" ist nicht neu. Professinelle Trockenbauer machen das sehr oft so.


Garderobe mit verkleideter Abkastung für die KWL Fortluft.


Flur mit Wand zum Bad.




Das eine "nackte" Fallrohr in der Abstellkammer ist mittlerweile auch verkleidet.


 Der Unterzug zwischen Küche und Wohnzimmer ist auch so geworden, wie ich mir das vorgestellt habe.





Wohnzimmer Süd / West

Wohnzimmer Nord / Ost
Wohnzimmer Süd / Ost

Das Beplanken mit Rigips ist ja kein Hexenwerk. Lediglich der Abgang zum Keller hat etwas Gehirnschmalz erfordert. Um eine durchgehende Fläche zu bekommen, mussten wir einen Spalt von ca 27mm überbrücken.


Latten in passender Stärke hatten wir keine da, aber noch diverse Spanplatten-Reste. Doppelt beplankt ergeben die ja 26mm, was für den Übergang hinreichend genau ist.

"Trag-Lattung"



Hier der "Tetris"-Teil, dem dieser Blogeintrag seinen Namen verdankt.

Große Spanplattenreste waren aus...



Passt.

Eigentlich hätten wir einen Teil um die Bautreppe herum erstmal aussparen müssen. Wir haben die Treppe aber kurzerhand auf Balken gestellt und sie 20cm von der Wand weggezogen, so dass wir die Wand im Flur mittlerweile auch komplett beplanken konnten.



Im Vergleich zum September ist der Gipskarton-Stapel doch etwas geschrumpft...
Mal abgesehen von der obersten Platte, die als Arbeitsbühne und Ablagefläche herhalten musste und deshalb als Wandverkleidung nicht mehr in Frage kam, sind 6 ganze Platten übrig geblieben.

 Nach 8 Monaten wieder Tageslicht...

 Relativ ungewohnter Anblick: Ein "freier" Küchenbereich.

(Was man während der Bauphase halt so als "frei" interpretiert.)

Was ich noch erwähnenswert finde: Ich habe zusammen mit Schwiegervater die Terassentüren im Wohnzimmer getauscht. Bei der Bemusterung haben wir uns dazu entschieden, eine Tür mit einem Schloss auszustatten, so dass man (mit Schlüssel natürlich) das Haus auch vom Garten aus betreten kann. Der Haken an der Sache ist aber der, dass man eine Tür mit Schloss auch von innen nicht ohne Schlüssel öffnen kann. Wenn das dann ausgerechnet die Tür ist, über die man häufig (bzw. ausschließlich) nach draußen auf die Terrasse geht, nervt das bald gewaltig, weil man andauernd den Hausschlüssel dafür braucht (einer ist uns am Anfang der Bauphase auch gleich mal abgebrochen, weil eine Deckenlatte drauf gefallen ist). Entweder man ist genervt, weil man wieder zurück in den Flur muss um den Schlüssel zu holen oder aber - was viel schlimmer ist - man vergisst beim Reinkommen wieder abzuschließen und lässt auf diese Art versehentlich das Haus offen... Als wir beim Bemustern die "Haupt-Terrassen-Tür" als abschließbare Tür gewählt haben, ist mir sowas nicht klar gewesen. Meiner Meinung nach sollte einem der Ausstattungsberater aber auf so etwas hinweisen...

Dass der Fensterrahmen mit Schloss wegen der zusätzlichen Mechanik etwas breiter ausfällt, als der ohne, ist nachvollziehbar. Warum der Rahmen des linken Flügels trotz gleicher Verriegelungspunkte wie beim Nachbarfenster auch etwas breiter ist, allerdings nicht. Obwohl es gepasst hätte, haben wir trotzdem beide Flügel getauscht.


Weshalb wir die Tauschaktion beinahe abgebrochen hätten, war die Tatsache, dass beide Fenstertüren engegengesetzt schief eingebaut sind. Zum Einstellen der Justierung braucht man eigentlich einen Vielzahn-Schlüssel (kannte ich bis jetzt nur von VW). Zur Not tut es aber auch ein 25er Torx - mit Gefühl und gutem Zureden...


Das Fenster auf der rechten Seite hat eine Höhendifferenz von 2cm auf 2m Breite. Damit sind alle Stellglieder am Anschlag. Waagerecht ausrichten kann man die Türen mit der Differenz nicht, d.h. man kann nur dafür sorgen, dass die Flügel parallel sind und gegeneinander halbwegs auf gleicher Höhe abschließen.
Was mir außerdem noch zu denken gibt: Die Kellerdecke ist nie 100% waagerecht. (OK, erinnert bei uns auch eher an die Odenwälder Berglandschaft). Deshalb werden die Wandelemente beim Stellen des Hauses auf Unterlegklötzer gestellt, damit die Elemente selbst absolut waagerecht sind, was auch halbwegs der Fall ist. (9cm Höhendifferenz auf 9m Breite haben wir jedenfalls nicht). Wenn das Wandelement also ziemlich waagerecht ist, das Fenster aber nicht, heißt dass für mich aber im Klartext, dass das Fensterlement schon im Werk so schief verbaut worden sein muss. Das passt allerdings ins Bild, dass sich einem Selberbauer zwangsweise vermittelt, wenn man beim Ausbau jeden Zentimeter des Hauses kennenlernt. Einige Jungs in Nordhorn scheinen nicht mehr den Drive zu haben, den ich als Kunde vielleicht erwarten würde. Einige Stellen wirken halt doch etwas lieblos zusammengeschustert... OK, vielleicht bin ich aber auch zu kritisch.